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Die Dorfbühnen

Die Dorfbühnen

Die Entstehung der Awa-Dorfbühnen lässt sich auf die 1860er Jahre zurückdatieren. Es war üblich, am Dorfschrein für gute Ernte zu beten oder ein Erntedankfest zu halten. Neben materiellen Gaben brachten die Dorfbewohner den Göttern Unterhaltungskunst wie Lieder und Tänze dar.

Diese Kunstgaben bestanden ursprünglich aus traditionellen Tänzen, wurden jedoch nach und nach durch Puppenspiele ersetzt. Als Übungsort für das Puppenspiel nutzten die Dorfbewohner den Schrein, der ein öffentlich zugänglicher Ort im Dorf war. So entstanden die Dorfbühnen.

Eine Besonderheit der Awa-Dorfbühnen ist, dass sie mit einem speziellen Puppentheater für die Spieler des traditionellen Jōruri-Puppenspiels ausgestattet sind. Tokushima ist die Präfektur mit den meisten dieser Dorfbühnen.

Die Inugai-Dorfbühne (Foto)

Die Inugai-Dorfbühne

Diese historisch wertvolle Bühne aus dem Jahre 1873 ist ausgestattet mit dem heute am besten erhaltenen Original-Bühnenmechanismus. Sie wurde am 17.10.1978 zum geschützten Kulturgut der Stadt Tokushima deklariert. 1998 wurde sie in die nationale Liste für geschütztes Kulturerbe aufgenommen. Durch einen Trick-Mechanismus können hier 42 Bühnenbilder aus 132 bemalten Schiebetüren zusammengestellt werden. Hinter der Bühnenmitte gibt es einen extra Raum, wo sich ein Bühnenhintergrund erstellen lässt, der je nach Perspektive wie ein überdimensionaler Tatami-Raum aussieht. Unter dem Trick-Mechanismus gibt es eine Künstlergardarobe im Stil eines Schiffrumpfs. Diese effektive Raumnutzung mit der Schiffrumpf-Künstlergardarobe ist einzigartig und nur in Tokushima zu finden.

Die Inugai-Dorfbühne (Foto)

Die Onosakurano-Bühne

In der Stadt Kamiyama existieren über 1500 Schiebetüren, die vom 17.Jh. bis ins frühe 20.Jh. bemalt wurden. Auch in der Onosakurano-Dorfbühne gibt es eine große Anzahl von erhaltenen bemalten Schiebetüren, die in Holzkisten verstaut sind. Die interessanten Motive tragen Titel wie „Tausend Tatami“, „Bambus und Tiger“, „Drache und Donner“ und „Kiefer und Kranich, Morgensonne“. In die Decke ist ein Trick-Mechanismus eingebaut, man kann sich gut vorstellen wie durch Drehen der Schiebetüren viele unterschiedliche Kulissen geschaffen wurden.

Die Onosakurano-Bühne (Foto)

Die Imayama-Dorfbühne

Im Jahre 2006 wurde hier nach fast 70 Jahren zum ersten Mal wieder ein Puppenspiel aufgeführt, und die ursprüngliche Bühne wurde wiederbelebt. Die Bühne ist eine der in ganz Japan nur sehr selten vorkommenden „provisorischen Schiffrumpf-Bühnen“. Im Normalzustand ist die Bühne eben, mit einer Länge von 7.28m und einer Breite von 5.46m. Bei einem Puppenspiel wird der Boden stufenförmig gemacht, und eine Schiffrumpf-Bühne entsteht. Nimmt man die Quer-und Längsbretter aus Zedernholz heraus, verwandelt sich die flache Bühne in eine Schiffrumpf-Bühne.

Die Imayama-Dorfbühne (Foto)

Die Kamaze-Dorfbühne

Die Bühne steht rechts von der Haupthalle des Schreins, und ist dieser zugewandt. Sie ist mit 3 Fensterläden und einem Puppentheater ausgestattet. Vor der Renovierung bestand die Bühne, die in der Meiji-Zeit (1868-1912) gebaut wurde, aus alten Holzbalken aus der Edo-Zeit (1600-1867). Wegen Baufälligkeit wurde die Bühne abgerissen und im März 1991 wieder aufgebaut. Die Bühne an sich wurde dabei vergrößert, nur die Fensterläden und das Puppentheater behielten ihre historischen Maße.

Die Kamaze-Dorfbühne (Foto)

Die Haigyū-Dorfbühne

Die Bühne befindet sich auf dem Gelände des Shirahito-Schreins, umgeben von klaren Flüssen und mächtigen Bäumen. Ursprünglich stand sie zugewandt der Haupthalle, auf deren rechten Seite. Anfang der Meiji-Zeit wurde sie dann auf die linke Seite umgesetzt, wo sie nun einen Fluss im Hintergrund hat. Der hierfür ist, dass das Rauschen des fließenden Wassers die Geräusche der Puppenspieler übertönt. Das „Haigyū-Puppentheater“ hat eine Sammlung von über 40 Puppen berühmter Puppenmacher wie Tenguhisa oder Ningyōchū. Die letzten Aufführungen fanden 1947 oder 1948 statt, bis das Theater 2004 nach über 50 Jahren Pause wieder zum Leben erweckt wurde.

Die Haigyū-Dorfbühne (Foto)

Die Kawamata-Dorfbühne

Die Bühne befindet sich auf dem Gelände des Tsubute-Schreins. Dieser Schrein wurde 1896 als Aufführungsort für das Marionettentheater gebaut, und besteht aus einer Gebetshalle, einem Schrein und einer Dorfbühne. Das Puppentheater, die Vorrichtung zum Erstellen eines Tatami-Raum-Hintergrundes sowie bemalte Schiebetüren sind erhalten geblieben, was diese Bühne historisch besonders wertvoll macht. Die Bühne und die bemalten Schiebetüren wurden von der Stadt als materielles Kulturgut deklariert. Die bemalten Schiebetüren werden in einem speziellen Schrank aufbewahrt, der Feuchtigkeit abweist. Durch diese Konservierung sind die Farben der Bemalung vom Ende des 19.Jh. heute noch sehr gut erhalten.

Die Kawamata-Dorfbühne (Foto)

Die Sakashū-Dorfbühne

Die Bühne wurde 1898 neu gebaut und ist in diesem Zustand bis heute erhalten. Ihr Baustil ist in ganz Japan einzigartig. Jedes Jahr, am Abend des letzten Sonntags im Oktober und zum Herbstfest am 22. November besteigen die berühmten Deku-Holzpuppen die Bühne. Am 30. August 1974 wurde die Bühne zum Materiellen Kulturgut der Präfektur Tokushima deklariert.

Die Sakashū-Dorfbühne (Foto)

Die Kitagawa-Bühne

Diese Dorfbühne befindet sich im Stadtteil Kitō von Naka, an der Präfekturgrenze zu Kōchi. Die Bühne befindet sich zweieinhalb Autostunden entfernt vom Stadtzentrum von Tokushima tief in den Bergen. Nichtsdestotrotz ist die Bühne ein wichtiges historisches Dokument. Auf der Bühnenwand befinden sich Protokolle der Aufführungen des Awaji-Puppentheaters aus der späten Edo-Zeit (18.Jh.).

Die Kitagawa-Bühne (Foto)

Die Hoichi-Dorfbühne

Diese Dorfbühne ist ein Beleg dafür, dass die damaligen Dorfbewohner keine Mühen scheuten, ein eindrucksvolles Bauwerk zu schaffen. Sie besteht aus riesigen Balken, und das mit Ziegeln bedeckte Fußwalmdach ist geschmückt mit einem Dachfirst, in den ein Drache geschnitzt ist. Für gewöhnlich wurde das Gebäude als Gebetshalle genutzt, konnte aber durch einen Umbau in eine der in ganz Japan nur sehr selten vorkommenden „provisorischen Schiffrumpf-Bühnen“ umgebaut werden. Die Bodenbretter bestehen aus herausnehmbaren Paneelen, wodurch die im Normalzustand ebene Bühne in eine Schiffrumpf-Bühne für das Puppenspiel verwandelt werden kann.

Die Hoichi-Dorfbühne (Foto)